Eine Anekdote aus jüngster Zeit: Bei einem Netzwerkevent stand ich mit erfahrenen Führungskräften (ja, ausschließlich männlich) zusammen und wir plauderten über verschiedene Themen. Irgendwann kam die Frage auf, ob wir gezielt Frauen einstellen sollten, um die Teamleistung zu steigern. Sofort kam die Reaktion: „Ich stelle ausschließlich nach Qualifikation ein, niemals aufgrund des Geschlechts!“

Dieser Kommentar brachte mich zum Nachdenken. Ich fragte mich, nach welchen Kriterien ich eigentlich selbst Mitarbeiter auswähle.

Für mich sind drei Punkte entscheidend, und zwar in dieser Reihenfolge:

  1. Ich freue mich darauf, mit dieser Person zusammenzuarbeiten.
  2. Diese Person passt gut ins Team und bereichert uns.
  3. Die Erfahrungen und das Wissen der Bewerberin oder des Bewerbers bilden eine solide Grundlage, um die für die Stelle notwendigen Fähigkeiten zu erlernen.

Die Qualifikation steht bei mir also an dritter Stelle. Ehrlich gesagt, fehlt immer irgendetwas an Qualifikation. Für mich bedeutet „qualifiziert“, dass ich Potenzial sehe – und das ist geschlechtsunabhängig.

Als Mann finde ich es zunächst einfacher, mit einem Mann zusammenzuarbeiten, da ich annehme, dass das gegenseitige Verständnis größer ist. Auch in ein rein männliches Team würde ich bei spontaner Überlegung eher einen weiteren Mann integrieren. (Die Frauen, mit denen ich über diese Themen spreche, empfinden übrigens ähnlich.)

Alles in Ordnung also? Männer stellen Männer ein und Frauen Frauen?

Nein, das ist nicht der Fall! Zahlreiche Studien zeigen, dass gemischte Teams bessere Entscheidungen treffen und bessere Ergebnisse erzielen. Als Führungskräfte sind wir unseren Unternehmen verpflichtet, die besten Ergebnisse zu liefern.

Also, liebe Führungskräfte: Habt den Mut und springt über euren Genderschatten!

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